Das Deutsche Burgenmuseum auf der Veste Heldburg zeigt die Geschichte und Kultur der Burgen in Europa vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Außergewöhnliche Ausstellungsstücke, authentische Räumlichkeiten, Modelle und Multimedia-Präsentationen lassen die faszinierende Welt der Burgen lebendig werden. Die informative Dauerausstellung vermittelt auf der Basis neuester Erkenntnisse die Geschichte des deutschen und internationalen Burgenbaus. Sie gibt spannende Einblicke in das Leben auf der Burg und in so manche Vorstellungen und Mythen rund um Burgen.
Aufgebaut ist die Ausstellung in einem Rundgang, der die Besucherinnen und Besucher durch die gesamte Burg führt. Die Besucher erfahren, wie sich der Burgenbau von Epoche zu Epoche verändert hat und lernen gleichzeitig die Veste Heldburg kennen. Das einzigartige Zusammenspiel von originalen Exponaten, Rauminszenierungen und interaktiven Stationen ermöglicht ungeahnte Einblick in historische Zusammenhänge, in die Funktionen und die bauliche Entwicklung von Burgen und den Alltag auf Burgen zwischen Krieg und Frieden.
Das Museum bietet in sechzehn Räumen spannende Einblicke in die Welt der Burgen. Über 350 Ausstellungsstücke, Bilder und Multimedia-Installationen lassen die Geschichte, Entwicklung und Bedeutung von Burgen lebendig werden. Die Entwicklung der Burgenarchitektur wird an maßstabsgetreuen Modellen anschaulich: Ähnelten die frühen Burgen oft befestigten Bauernhöfen, so erreichten einige Fürstenburgen des Spätmittelalters beeindruckende Ausmaße mit mehreren Vorhöfen, hohen Türmen und prächtigen Wohnbauten.
Originale Waffen, Rüstungsteile, archäologische Funde wie Pfeilspitzen und einzigartige Objekte wie eine mittelalterliche Sturmleiter präsentieren das Thema Belagerung und Verteidigung. Zu den Hauptexponaten zählt die Inszenierung zweier kämpfender Ritter mit originalen Rüstungen. Besucher lernen die Unterschiede verschiedenen Formen von Kampf- und Turnierrüstungen kennen.
Die Heldburg bietet die Chance, das Wohnen in der Burg in den authentischen Räumen zu erleben. Die Besucher erhalten Einblicke in eine adlige Schlafkammer, das Alltagsleben des Burgherrn und der Burgherrin in der Stube, den festlich hergerichteten Saal, und erfahren mehr über das Leben von Kindern in der Burg. Viele der historischen Möbel sind erstmals in einer Ausstellung zu sehen.
Die Geschichte der Burg war mit dem Mittelalter nicht beendet. Das Museum zeigt, dass viele Burgen als Familienwohnsitz weitergenutzt oder festungsartig ausgebaut wurden, als Jagdschloss oder Amtssitz mit Gerichtsfunktion dienten. Zum Gerichtssitz der Frühen Neuzeit gehörte auch das Thema Folter. Sie hatte nach strengen Vorschriften zu erfolgen, die in der Ausstellung erklärt werden.
Die Romantik fachte die Begeisterung für Burgen neu an. Landschaftsbilder mit malerischen Burgruinen, Burgensouvenirs, bebilderte Burgenführer und Spielzeugburgen stehen für das wissenschaftliche Interesse, aber auch den „Mythos Burg“. Den Schluss des Museumsrundgangs bildet ein restaurierter Saal im Stil des späten 19. Jahrhunderts, in dem Kopien der Wartburgfresken bewundert werden können und Bildschirmplätze zu vertieften Burgenrecherchen einladen.
Das Deutsche Burgenmuseum sammelt kontinuierlich. Ein wichtiger Schatz des Museums sind die maßstabsgetreuen Burgenmodelle, deren Anfertigung umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen vorausgingen. Darüber hinaus sammelt das Museum für alle Bereiche seiner Dauerausstellung eigene Bestände.
Hierzu gehören neben Rüstungsteilen und Möbeln vor allem Gemälde sowie Graphiken und Bücher mit historischen Burgendarstellungen. Ein Schwerpunkt der Sammeltätigkeit liegt auf Werken der frühen Burgenforschung seit dem 16. Jahrhundert. Als Neugründung verfügt das Deutsche Burgenmuseum nicht über alte Sammlungsbestände.
Schwerpunkte der Sammlungstätigkeit des Deutschen Burgenmuseums sind:
– Ausstattungen von Burgen
– Burgenarchitektur vom Mittelalter bis heute
– Burgen im Alltag (Souvenirs, Spielzeug, u. v. m.)
– historische und aktuelle Burgenforschung
– Wissenschaftliche Bibliothek (im Aufbau)
– Schriften- und Planarchiv (im Aufbau)
Burgstraße 1
98663 Heldburg
Tel.: +49 (0) 36871 / 21210